Wechselausstellung Karst und Ottensee

„Karst und Ottensee“ lautet der Titel einer Ausstellung, die ab 31. August im Herrenhaus Buchenbach zu sehen ist und den ganzen September während der Öffnungszeiten besucht werden kann. „Karst und Ottensee“, das sind Begriffe, die nicht jedem etwas sagen. Sicher ist man beim Spaziergang schon an einer Eintiefung im Wald oder Acker vorbei gegangen, in der manchmal Wasser steht. Man weiß von Bächen, die in Löchern im Untergrund verschwinden und ist schon kilometerlang durch ein Tal gewandert, in dem kein Wasser fließt. All das ist Karst. Die Hohenloher Ebene mit ihren Talgründen ist eine Karstlandschaft. Der Muschelkalk, eine Sedimentfolge aus dem Erdmittelalter, besteht zwar nicht nur aus Kalkstein, aber doch zu großen Teilen. Und Kalkstein ist in kohlesäurehaltigem Wasser löslich, er korrodiert. Korrosion durch Karbonatverwitterung ist die treibende Kraft, die eine Fülle von eigentümlichen Formen schafft. Neben den Höhlen sind dies in Hohenlohe vor allem Trockentäler, Dolinen, Erdfälle, Bachschwinden und Ponore, Quelltuffe und in den Bächen Tuffbarrieren. All dies wird in der Ausstellung im Bild gezeigt und mit Hilfe von Text und Schaubildern erklärt. Die Landschaftsbilder sind Alltag für jeden Hohenloher, aber in ihren Zusammenhängen vielleicht nicht allen bekannt.

Und der Ottensee? Das ist eine mysteriöse Erscheinung, ein See, der oft nur für Tage auftaucht und nie überläuft. Solch einen temporären Karstsee gibt es in Baden-Württemberg mit dem Eichener See bei Schopfheim nur noch ein zweites Mal. Wie entstand die Senke, in der mal ein See ist, mal nicht? Woher kommt, wohin geht das Wasser des Sees? Diese und mehr Fragen erklären drei Poster in der Ausstellung. Sie sind Vorlage für drei Informationstafeln. Am 21. September, dem deutschlandweiten Tag des Geotops wird eine geführte Wanderung von Mulfingen zum Ottensee führen und die Tafeln werden eingeweiht.

Dann ist da noch etwas, was einen Besuch der Ausstellung lohnt. In Guanling County, dem chinesischen Partner des Hohenlohe-Kreises, ist ebenfalls eine Karstlandschaft entstanden. Was liegt da näher, als auch den dortigen Karstformenschatz in einem eigenen Poster darzustellen. Zumal es sich ebenfalls um Gesteine aus der Muschelkalkzeit handelt. Das ist kein Zufall, sondern die Partnerschaft zwischen dem Hohenlohe-Kreis und Guanling County resultiert aus den langjährigen gemeinsamen Forschungen deutscher und chinesischer Wissenschaftler in den weltweit bedeutenden Fossillagerstätten von Guanling. Naturgemäß spielten dabei das Hohenloher Muschelkalkmuseum und sein Gründer und Leiter, Dr. Hagdorn, eine bedeutende Rolle.

Für die Gestaltung der Ausstellung konnte Dr. Reinhard Zeese vom Geographischen Institut der Universität zu Köln gewonnen werden, der sich bereits mit Führungen und Vorträgen in die beiden letzten Jagsttal-Wiesenwanderungen eingebracht hat und der unermüdlich dafür wirbt, dass erd- und landschaftsgeschichtliche Schätze Hohenlohes in Geo-Erlebnispfaden für eine breite Öffentlichkeit aufbereitet werden. „Man muss den Leuten helfen, Landschaft lesen zu lernen. Dann wird jeder Weg zum Spaziergang durch die Erd- und Landschaftsgeschichte. Wer in die Ausstellung kommt, wird nachher mit anderen Augen wahrnehmen, wie Baumeister Natur die Hohenloher Landschaft gestaltet hat“ meint Dr. Zeese.

Öffnungszeiten Herrenhaus Buchenbach
Donnerstag: 14 Uhr – 17.30 Uhr
Freitag: 10 Uhr – 13 Uhr und 14 Uhr – 17.30 Uhr
Samstag: 10 Uhr – 13 Uhr und 14 Uhr – 17.30 Uhr
Sonntag: 10 Uhr – 13 Uhr und 14 Uhr – 17.30 Uhr
Montag: 14 Uhr – 17.30 Uhr

Dienstag und Mittwoch ist das Herrenhaus geschlossen.

Privatdozent Dr. Reinhard Zeese,
Akademischer Direktor i. R. am Geographischen Institut der Universität zu Köln
Geboren 1944 in Pardubice/Tschechien, aufgewachsen in Stuttgart.
Studium an der Universität Tübingen mit der Abfassung einer Dissertation über die „Talentwicklung von Kocher und Jagst im Keuperbergland (1972)“. Zahlreiche nachfolgende Aufenthalte in der Region Hohenlohe (Exkursionen, Praktika, Forschung)
über 40 Lehr- und Forschungsjahre als Landschaftsinterpret in Köln
Gestaltung des Wassererlebnispfades Pulheimer Bach (www.erlebnispfad-pulheimer-bach.de)
Gestaltung des Themenpfades „Energie & Wasser – Kölner Randkanal“
Weitere Infos: www.zeese.com
Kontakt: reinhard.zeese@web.de



 
 
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