Der Verlauf von Kocher und Jagst, aber auch vieler Nebenflüsse, vor allem in den Keuperbergen und im Albvorland, gab schon früh Anlass zu wissenschaftlichen Untersuchungen, die bis heute fortdauern. Im Vortrag werden, aufbauend auf vielen Forschungsergebnissen, Indizienketten entwickelt, die nicht nur eine Rekonstruktion ehemaliger Flussnetze möglich machen, sondern auch Aussagen zur Entwicklung der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft zwischen Odenwald und Schwäbischer Alb erlauben. Dargestellt werden die Auswirkungen von Erdbewegungen und Klimaschwank‐ ungen, die Ausbildung von Flussterrassen und Flussanzapfungen, Prallhängen, Gleithängen und Umlaufbergen und die Umgestaltung der Hänge als Folge sich wandelnder Umwelteinflüsse. Es ist ein geokriminalistisches, durchaus spannendes Puzzle, das Sie erwarten dürfen.
Privatdozent Dr. Reinhard Zeese, Akademischer Direktor i. R. Geographisches Institut der Universität zu Köln